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TEXT MATTERS. MATTERS OF TEXT 2024/2025

Die Literatur, das waren einmal die Bücher. Die Bücher aber genügen uns nicht mehr. Dass ein Buch den Lauf der Geschichte unterbrechen könnte, dieser Glaube hat sich, wenn er denn jemals richtig war, heute erschöpft. Ein anderes Erzählen ist nötig geworden.
»A book holds words. Words hold things. They bear meaning«, schreibt Ursula K. Le Guin. Wer aber hält die Bedeutung in den Händen? In einer Welt, in der die Krisen multiple und die Notstände universell sind. Wer trägt Sorge dafür, dass die Wörter ankommen? Wer liest sie zu seinen Nächsten? Wer macht, dass ihre Utopie einmal mehr ist als das: eine unsichere Idee für bessere Zeiten?
TEXT MATTERS. MATTERS OF TEXT, ein Festival zur Materialität der Sprache, geht in seinem zweiten Jahr der Frage nach, ob Texte eine Bühne sein können, die nicht nur jenen gilt, die dort klassischerweise schreiben und sprechen, sondern auf der auch wir zur Sprache kommen.

04.10.2024 / 19 Uhr

Parallelgesellschaft

Performance und Gespräch:
Tanasgol Sabbagh × Fatima Moumouni

Tanasgol Sabbagh (*1993), Schriftstellerin, präsentiert ihre literarischen Arbeiten performativ, installativ und kollaborativ. Sie ist Mitbegründerin der parallelgesellschaft und des auditiven Literaturmagazins Stoff aus Luft.

Fatima Moumouni (*1992), Spoken Word-Poetin und Theaterautorin, tourt mit ihren Stücken Solo und im Duo mit Laurin Buser. Seit 2020 moderiert sie Die neue Unsicherheit, eine Gesprächsreihe in der Gessnerallee Zürich.

26.10.2024 / 19 Uhr

Nach Mitternacht

Performance und Gespräch:
25.10.24 Moshtari Hilal × Sinthujan Varatharajah

Moshtari Hilal (*1993), bildende Künstlerin und Autorin, ist Mitbegründerin von AVAH (Afghan Visual Arts and History) und CCC (Curating Through Conflict with Care). 2023 erschien ihr Debüt Hässlichkeit.

Sinthujan Varatharajah (*1985), Essayist:in und politische Geograf:in, arbeitet zu Staatenlosigkeit aus einer räumlichen, logistischen und materialistischen Perspektive. 2022 erschien an alle orte, die hinter uns liegen.

29.11.2024 / 19 Uhr

Denn ich leuchte nur nachts

Performance und Gespräch:
Haiyti

Haiyti (*1993), Rapperin, ist der Name des schönsten Eskapismus der deutschsprachigen Musikszene. Ihre rauschhaften Konzept-Alben prägen das Vokabular und die Kadenz, die Melodien und die Geschwindigkeit einer neuen Generation. 2024 erschien kings sagen king.

06.12.24 / 19 Uhr / Begleitprogramm

Von Hand zu Hand

Performance und Gespräch:
Ruth Roxane Eckrich × Laucke Siebein × Daniel Zenker

Moderation und Prolog:
Holm-Uwe Burgemann

Öffentlichkeit und die Erfahrungen, die wir in ihr machen können, realisieren sich als eine Reihe von Räumen, die maßgeblich durch Literatur, Kunst und Design bestimmt werden.

TEXT MATTERS. MATTERS OF TEXT bemüht sich um eine Ästhetik, die »von Hand zu Hand« geht und Buch wie Bühne als Räume interpretiert, die uns allen gelten. Was in Zeiten multipler Krisen, die nicht zuletzt das gemeinsame Sprechen infrage stellen, dafür nötig ist, vor welchen Herausforderungen uns eine transdisziplinäre Gestaltung stellt und worin letztlich ihre Utopie besteht, darüber sprechen wir mit Ruth Roxane Eckrich, Johanna Siebein, Dirk Laucke und Daniel Zenker, die dieses Festival zur Materialität der Sprache kollektiv gestaltet haben.

Ruth Roxane Eckrich (* 1996), bildende Künstlerin, studiert an der Hochschule für Gestaltung Offenbach und hat Grafik, Animation und Festivalschal gestaltet. Ihre Malerei, »Die Entstaltung« rahmt die Neuen Erschöpfungsgeschichten, das Buch zum diesjährigen Festival.

Laucke Siebein, bestehend aus Dirk Laucke ( 1965) und Johanna Siebein ( 1982), sind ein Design Studio mit Sitz in Amsterdam und Offenbach am Main und haben für die laufende Saison die Schrift »Mimesis« entworfen.

Daniel Zenker (* 1986) ist ein Designer aus Hamburg. Er ist Art Director von PRÄPOSITION, hat neben dem Festivaldesign insbesondere die Neuen Erschöpfungsgeschichten gestaltet.

Holm-Uwe Burgemann (* 1995) ist künstlerischer Leiter von PRÄPOSITION. In dieser Rolle konzipiert und kuratiert er TEXT MATTERS. MATTERS OF TEXT und ist Herausgeber der Neuen Erschöpfungsgeschichten.

10.01.25 / 19 Uhr

Lücken kann man lesen

Performance und Gespräch:
Heike Geißler × Juliane Rebentisch

Heike Geißler (*1977), Schriftstellerin, ist Gründerin des Interventionsformats Sabotique, arbeitet mit Charlotte Puder als George Bele und lehrt literarisches Schreiben. 2025 erscheinen ihre Bücher Verzweiflungen und Arbeiten.

Juliane Rebentisch (*1970), Philosophin, ist Mitglied am Institut für Sozialforschung und lehrt nach nunmehr dreizehn Jahren an der HfG Offenbach fortan an der HFBK Hamburg. 2022 erschien Der Streit um Pluralität.

31.01.25 / 19 Uhr

Peripetien

Performance und Gespräch:
Enis Maci

Enis Maci (*1993) ist Autorin und Dramatikerin. Ihre Theaterstücke wurden u. a. in Berlin, Wien, Helsinki, Barcelona und Aarhus aufgeführt. 2024 erschienen der Essay Karl May und der Roman Pando.

21.02.2025 / 19 Uhr

Auf der Höhe der Zeit

Performance und Gespräch:
Son Lewandowski × Fabian Saul

Son Lewandowski (*1988), Autorin, Kuratorin und Kulturwissenschaftlerin, ist Mitgründerin des interdisziplinären Festivals Insert Female Artist und der unruly readings, einer Reihe für Literatur und Performance in Köln.

Fabian Saul (*1986), Autor und Komponist, ist Chefredakteur des interdisziplinären und kollaborativen Magazins Flaneur. 2024 erscheint sein Roman Die Trauer der Tangente und sein Solo-Album Homecoming.

14.03.2025 / 19 Uhr

Neue Erschöpfungs­geschichten

Performance und Gespräch:
Eva von Redecker × Judith Schalansky

Eva von Redecker (*1982), Philosophin und Autorin, arbeitet zu Eigentum und sozialem Wandel, zu Leben und Tod. Am Schauspiel Köln moderiert sie die philosophische Gesprächsreihe Eva and the Apple. 2023 erschien Bleibefreiheit.

Judith Schalansky (*1980) ist Schriftstellerin und Buchgestalterin. Ihre Texte wurden in mehr als 25 Sprachen übersetzt. Sie ist Herausgeberin der Buchreihe Naturkunden. 2023 erschien Schwankende Kanarien.

OFFENBACH ist ein einzigartiges Beispiel für eine Konzentration von Kulturen und alltagsästhetischer Realitäten. Entlang ihrer Spannungen lässt sich hier das ganze Potential einer kosmopolitischen Gesellschaft ablesen. Nirgends sonst in der Bundesrepublik Deutschland kreuzen sich die geschichtlichen Linien einer Arbeit am Text mit solcher Intensität.

Das KLINGSPOR MUSEUM verkörpert mit 80.000 Künstlerbüchern, Plakaten, Schriftteppichen und Kalligrafien die Materialität der Schrift in Geschichte und Gegenwart: matters of text.

PRÄPOSITION ist ein unabhängiges Label für eine neue Inszenierung von Literatur und Sprache. Das interdisziplinäre Team arbeitet in nicht- kommerziell orientierten, multimedialen Kooperationen: text matters.

PRÄPOSITION
Web www.praeposition.com
Instagram @praeposition
Kuration und Moderation Holm-Uwe Burgemann
Art Direction (Studio) Daniel Zenker
Custom Type Studio Laucke Siebein
Artwork Ruth Roxane Eckrich
Soundscape Fabian Saul

Klingspor Museum
Herrnstraße 80
63065 Offenbach
Tel 069 8065-2164
Web www.klingspormuseum.de
Facebook klingspormuseum
Instagram @klingspor_museum

Verkehrsverbindungen
Haltestelle Offenbach Marktplatz
S-Bahn-Linien: S1, S2, S8, S9
Haltestelle Offenbach Rathaus
Bus 103, 104, 108, 120, 551, 41

Realisiert mit großzügiger Unterstützung der Crespo Foundation, der Kulturstiftung der Städtischen Sparkasse Offenbach, von Manroland Sheetfed und der Stadt Offenbach.

TEXT MATTERS. MATTERS OF TEXT 2023

Sprache und Schrift kommen von überall her. Sie kennen Mittelpunkte und Ränder, sind Akzent und Dominanz, Dialekt und Slang, Migration und Expansion. Sie materialisieren sich als analoger Bestseller und marginalisierte Literatur, als Radio-Sound und als Rap einer neuen Avantgarde, als schnell geschriebener Kommentar, als Gebet, als Bitte um Antwort, auf Papier und in Pixeln.
Dass der Sprachwandel mit seinen ständig neuen Sprechweisen ein Ende der Schrift besiegelt, ist ein erstaun­lich resilienter Mythos unserer Gegenwart. Denn niemals gab es mehr Texte als heute. Sie haben ihre Gestalt geändert und sich unerkannt in neue Lebensräume ausgedehnt.
TEXT MATTERS MATTERS OF TEXT, ein Festival zur Materialität der Sprache, beschäftigt sich mit der Frage, aus welchem Stoff die Texte der Gegenwart gemacht sind und wie sie sich in unserem Alltag niederschlagen.

City Light Poster »Das Rauschen der Sprache«, Bahnunterführung Waldstraße, Offenbach am Main

19.05.2023

Dialekt/ik: Falschsein in der Sprache

Bühnengespräch: Marlene Streeruwitz und Uljana Wolf
Performance: Wa22ermann

Mit dem Einschlag der Sprache fallen wir aus der Selbst­verständlich­keit. Doch wie lange reichen die Wörter, die wir auf der Zunge führen, die wir bei uns tragen wie Proviant? Und wie gehen wir damit um, wenn sie nicht die richtigen zu sein scheinen? Zum Opening von TEXT MATTERS. MATTERS OF TEXT sprechen Marlene Streeruwitz und Uljana Wolf mit Holm-Uwe Burgemann über Sternschnuppen­momente und Heftklammer­entferner, über die Macht der Regel­losigkeit und das eigene Schreiben.

Marlene Streeruwitz (*1950), Schriftstellerin und Dramatikerin, beschrieb den Kanon der Moderne als die »Langeweile des Phallus zwischen den Orgasmen«. Mit ihren Theaterstücken und Romanen entschlüsselte sie die »Banalitäten« des weiblichen Alltags und wurde so zur meistgelesenen radikaldemokratischen Autorin der deutschsprachigen Gegenwart. Erschienen u. a. Geschlecht. Zahl. Fall. (2021) und Tage im Mai. (2023).

Uljana Wolf (*1979), Lyrikerin, Essayistin und Übersetzerin, sieht Versprecher, Verleser und andere Missverständlichkeiten als ästhetische Mittel für eine neue, offene Identität. So erforscht sie Fragen der Migration und Sprachpolitik. Nach ihrem vielfach ausgezeichneten Debüt kochanie ich habe brot gekauft (2005) erschien zuletzt Etymologischer Gossip (2021).

Wa22ermann, Rapperin, ist über Nacht berühmt geworden, doch trägt sie die Spuren und Narben emotionaler Achterbahnfahrten eines Lebens davor in jeder Line ihrer Lieder. So textet sie in Blaurot: »Irgendwo pocht mein Herz noch / unter ‘ner Schicht aus Misstrau’n« und beschreibt damit nicht nur den nächtlichen Alltag Berlins, sondern auch die unausweichliche Dämmerung einer neuen Generation.

16.06.2023

Und alle Sprache deckt nur die Leere zu: Über den Alltag mit Wörtern

Bühnengespräch: Joshua Groß und Corinna Krebber
Performance: MIMII

Wie muss ein Alltag in der Sprache aussehen, damit wir uns langsam mal von der Stelle bewegen? Am zweiten Abend von TEXT MATTERS. MATTERS OF TEXT sprechen Joshua Groß und Corinna Krebber mit Konstantin Schönfelder über Rituale und Prokrastination, über Desinteresse, einen obskuren Beruf und das ständige Prellen der Wörter auf dem Boden der Realität.

Über Joshua Groß (*1989), Schriftsteller, heißt es, seine Texte stünden eines Tages in den Schulbüchern des 22. Jahrhunderts. Doch im Kontrast des Realen mit seinem Phantastischen zählen seine Texte schon jetzt zu den Schlüsselwerken der avantgardistischen Pop-Literatur. Erschienen u.a. Flexen in Miami (2020) und Prana Extrem (2022).

Corinna Krebber (*1963), bildende Künstlerin, schafft raumgreifende Installationen, die neue Formen der Lesbarkeit aufzeigen. Ihre abstrakten schriftkünstlerischen Arbeiten erkunden das Verhältnis von Sichtbarem und Aussagbarem. Letzte Ausstellungen u.a. vom verschwinden der gewissheiten (2018) und Choreografie der Zeichen (2019).

MIMII, Rapperin, groß geworden auf den Freestyle-Bühnen, hat sie im Hip-Hop ein Lebensgefühl gefunden, in dem sich Blüte auf Blut reimt und sich harte Zeilen gegen die härtere Realität behaupten.

21.07.2023

Unerhörte Gebete: Wann wir an Texte glauben können

Bühnengespräch: Sophie Eisenhut und Senthuran Varatharajah
Performance: Tanasgol Sabbagh

Es gibt nicht nur eine religiöse Dogmatik. Es gibt auch eine Lehre der Literatur. Nehmen wir beide zusammen, beginnen wir zu sehen, dass der Himmel die Erde sein kann und die Erde der Himmel. Am dritten Abend von TEXT MATTERS. MATTERS OF TEXT 2023 sprechen Sophia Eisenhut und Senthuran Varatharajah mit Konstantin Schönfelder über Glaubensübungen, Kirchen, die nach unten gebaut werden, und die lebenslange Suche nach dem Ton A.

Sophia Eisenhut (*1995), bildende Künstlerin und Schriftstellerin, arbeitet streng interdisiziplinär. Ihre ebenso kirchengeschichtliche wie post-feministische Meditation EXERCITIA S. Catarinae de Manresa. Anorexie und Gottesstaatlichkeit (2021) begreift das Historische als Quelle neuer Utopien.

Senthuran Varatharajah (*1984), Schriftsteller, Philosoph und Theologe deutsch-tamilischer Herkunft, schreibt Literatur als Liturgie. Nach seinem mehrfach ausgezeichneten sprachkritischen Debüt Vor der Zunahme der Zeichen (2017) erschien jüngst die kannibalische Liebesgeschichte Rot. (Hunger) (2022).

Norwin Tharayil (*1989), Autor:in und Musiker:in, arbeitet an den Schnittstellen von Text, Sound und Performance. Zuletzt wurde sein:ihr Hörstück To Drag A Carcass Through The Night Sky in den Khoj Studios (Neu-Delhi) gezeigt. Als Elfrid The Third macht Norwin Musik, sein:ihr Debütalbum A CASE OF PARANOIA wurde im Mai veröffentlicht.

25.08.2023

Wörter von Gewicht: Das Kapital der Schrift

Bühnengespräch: Charlotte Rohde
Performance: GG VYBE

Worin besteht das Kapital der Schrift? Am vierten Abend von TEXT MATTERS. MATTERS OF TEXT 2023 spricht Charlotte Rohde mit Holm-Uwe Burgemann über ein Ich™ zwischen myth bizz und lore core, über falsche Tränen und echte Traurigkeit.

Charlotte Rohde (*1992), Designerin und Künstlerin, sagt über sich selbst: »I’m not a writer – I’m a wronger«. In ihrer multidisziplinären, poststrukturalistischen Forschung bearbeitet sie das Schriftzeichen entlang seines emanzipativen Potentials. Letzte Einzelausstellung You Loved An Image (2023), derzeit Gastprofessorin an der Bauhaus-Universität für Typografie und Type Design.

GG VYBE sind eine FLINTA*-DJ-Gruppierung, die das kollektive Auflegen als radikalpolitische Praxis gegen die sexistische und rassistische Normalität von Musik- und Unterhaltungsindustrie begreift und kämpft damit für nicht weniger als die bessere Gesellschaft.

22.09.2023

The Downside of Language / An der Unterseite der Sprache

Bühnengespräch: Ann Cotten und Ella Ponizovsky Bergelson
Performance: Neromun

Was steht auf der Unterseite der Sprache? Am fünften und letzten Abend von TEXT MATTERS. MATTERS OF TEXT 2023 sprechen Ann Cotten und Ella Ponizovsky Bergelson mit Konstantin Schönfelder über eine Anhäufung der Alphabete, die Erosion klassischer Überzeugungen und eine anhaltende Begeisterung für das Unsichtbare, Unterschätzte und Benachteiligte.

Ann Cotten (*1982), Schriftstellerin und Theoretikerin, gilt als die kühnste Stimme der deutschsprachigen Lyrik. Ihre Poesie besteht ebenso im spielerischen Sprachexperiment wie in einem besonderen Interesse an Systemen, philosophischen Strukturen und künstlicher Intelligenz. Nach ihrem bahnbrechenden Debüt Fremdwörterbuchsonette (2007) spürt sie in Die Anleitungen der Vorfahren (2023) dem kolonialen Erbe Europas nach.

Ella Ponizovsky Bergelson (*1984), bildende Künstlerin, ist in Moskau geboren, in Jerusalem aufgewachsen und lebt in Berlin. Mit ihrer kosmopolitischen Methode einer »hybriden Kalligrafie«, verschmelzt und verwebt sie mehrsprachige Formen, Wörter und Sätze. Zu ihren monumenthaften Arbeiten gehören The Deviator und das AR-basierte Pseudo-territory (beide 2022).

Neromun (ehemals Negroman), Rapper, hat die Unberührbarkeit dieser Berufsbezeichnung abgestreift. Sein Album Blass, das im September erscheint, beweist, dass R’n’B auf Deutsch möglich ist, wo er sich in Andeutungen erschöpft und dann, von Semikolon zu Semikolon, unser Herz berührt. So schreibt er in MoMA PS3: »Wander alleine durchs Museum ; und verstecke meine Tränen ; Gelenke brechen wie Versprechen ; niemand hat das kommen sehen ; ganz egal was du dir nimmst ; uns verbindet jeder Schnitt ; wie jeder Name den du mir gibst ; doch nur hält was er bricht«.

Offenbach ist ein einzigartiges Beispiel für die Konzentration von Kulturen und alltagsästhetischen Realitäten. Entlang ihrer Spannungen lässt sich hier das ganze Potential einer kosmopolitischen Gesellschaft ablesen. Nirgends sonst kreuzen sich die geschichtlichen Linien einer Arbeit am Text mit solcher Intensität. Das KLINGSPOR MUSEUM bearbeitet diese multiple Realität mit 80.000 Künstler:innenbüchern, Plakaten, Schriftteppichen und Kalligrafien die Materialität der Schrift in Geschichte und Gegenwart: matters of text. PRÄPOSITION wurde als literarischer Raum im Internet geboren und sucht, ebenfalls von Offenbach aus, nach einer neuen multimedialen Inszenierung von Sprache und Schrift: text matters.

Klingspor Museum
Herrnstraße 80
63065 Offenbach
Tel 069 8065-2164
Web www.klingspormuseum.de
Facebook klingspormuseum
Instagram @klingspor_museum
Leitung Dorothee Ader
Projektmanagement Kristina Mukhacheva

PRÄPOSITION
Web www.praeposition.com
Instagram @praeposition
Kuration und Moderation
Konstantin Schönfelder, Holm-Uwe Burgemann
Gestaltung (Studio) Daniel Zenker
Artwork Ruth Roxane Eckrich
Animation Virginie Calvet
Soundscape Fabian Saul
Video Holm-Uwe Burgemann
Foto Simon Malz

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FESTIVAL
Kapitel I–XV
TEXT MATTERS. MATTERS OF TEXT 2024/2025
04.10.24 Tanasgol Sabbagh × Fatima Moumouni
26.10.24 Moshtari Hilal × Sinthujan Varatharajah
29.11.24 Haiyti
06.12.24 Ruth Roxane Eckrich × Laucke Siebein × Daniel Zenker
10.01.25 Heike Geißler × Juliane Rebentisch
31.01.25 Enis Maci
21.02.25 Son Lewandowski × Fabian Saul
14.03.2025 Eva von Redecker × Judith Schalansky
TEXT MATTERS. MATTERS OF TEXT 2023
19.05.23 Dialekt/ik. Falschsein in der Sprache
16.06.23 Alle Sprache deckt nur die Leere zu
21.07.23 Unerhörte Gebete
25.08.23 Wörter von Gewicht
22.09.23 The Downside of Language

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