Die Hoffnung stirbt immer zuerst. »Wir sind andauernd dabei auszuhandeln, was nicht vorangeht. Ich kann dem Sand ansehen, dass er ungeduldig rausgerendert wurde«, schreibt Joshua Groß in Mindstate Malibu und schlägt vor, wir sollten stattdessen »Flexen im High der Nutzlosigkeit«. Ich schlage vor, wir lesen zur Selbsttherapie einen »Windstrich«, eine Notiz Paul Valérys. In Nürnberg sprechen wir über seine Hoffnung aller Hoffnungen – ein letzter Trost?
Man rettet sich in das Unbekannte. Man verbirgt sich in ihm vor dem Bekannten. Das Unbekannte ist die Hoffnung der Hoffnung. Im Unbestimmten hätte das Denken ein Ende. Die Hoffnung ist jener innerste Akt, der Ungewissheit schafft, die Mauer zur Wolke wandelt – und kein Skeptiker, kein Zweifler zerstört Urteil und Vernunft, Evidenz und Wahrscheinlichkeit, wie dieser rasende Dämon Hoffnung.
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Joshua Groß ist Schriftsteller. Er studierte Politikwissenschaft, Ökonomie und Ethik der Textkulturen in Erlangen. Seit 2013 hat er mehrere Bücher in verschiedenen Verlagen veröffentlicht, zuletzt Flexen in Miami (2020) bei Matthes & Seitz Berlin. Joshua Groß ist einer der Herausgeber der Anthologie Mindstate Malibu (2018), erschienen bei starfruit Publications. 2018 war er zu den Tagen der deutschsprachigen Literatur nach Klagenfurt eingeladen, 2019 erhielt er den Anna Seghers-Preis.
Wir sprachen mit Joshua Groß am 30. Mai 2019 in Nürnberg.
Redaktion: Clara Neubert, Holm-Uwe Burgemann, Konstantin Schönfelder
Produktion: Florian Liewald
Cover: Studio Daniel Zenker
Stimme: Nico Handwerker
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