Manchmal sind wir ein bisschen tot. Und das bedeutet Glück, schreibt Marguerite Duras. Wir sollten daher über diesen Tod, diese plötzliche Lücke zwischen uns und allem anderen, sprechen, folgert die Schriftstellerin Karosh Taha. Denn ihr eigener Roman, »Im Bauch der Königin«, wird selbst von Einsamkeit bedroht. Und während wir so sprechen, schaut Alfred Krupp auf uns herab. Unerschütterlich, bis wir auch von seinem Monument vertrieben werden. Und nur Duras bleibt:
Manchmal bin ich lange Zeit leer. Ich bin ohne Identität. Das macht zunächst angst. Und dann geht es über in eine Regung des Glücks. Und dann hört es auf. Glück, das heißt, ich bin ein bisschen tot. Ein bisschen abwesend von dem Ort, an dem ich spreche.
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Karosh Taha wird 1987 in Zaxo geboren. 1997 zieht sie mit ihrer Familie ins Ruhrgebiet. Sie nimmt ein Studium an der Universität Duisburg-Essen und in Kansas City/USA auf. 2018 erscheint ihr Debütroman, Beschreibung einer Krabbenwanderung. Die Arbeit an ihrem neuen Roman, Im Bauch der Königin, wurde unter anderem mit dem Stipendium des LCB gefördert. Karosh Taha lebt in Essen.
Wir sprachen mit Karosh Taha am 26. Juni 2020 in Essen.
Redaktion: Max Farr, Konstantin Schönfelder, Holm-Uwe Burgemann
Produktion: Florian Liewald
Cover: Daniel Zenker
Stimme: Elisa Schlott
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